© Rownak Bose
Lochkamera-Fotografie, Ilford Silver Gelatine Baryt / Farbpigmentdrucke auf Hahnemühle Baryta,
22 x 55 cm, Edition 10 + 1 AP
RÄUME IN DER LANDSCHAFT
© Rownak Bose, 27.02.2009 Wallisellen, Lochkamera-Fotografie, 80 x 180 cm
Kontaktkopie auf Barytpapier, Edition 3
© Rownak Bose, 03.02.2009 Thalheim, Lochkamera-Fotografie, 80 x 180 cm,
Kontaktkopie auf Barytpapier, Edition 2
© Rownak Bose, 30.03.2009 Thalheim, Lochkamera-Fotografie, 80 x 180 cm,
Kontaktkopie auf Barytpapier, Edition 2
SOLITUDE
Jedes Werk
© Rownak Bose, Lochkamera-Fotografie, Ilford Silver Gelatine Baryt / Farbpigmentdrucke auf Hahnemühle Baryta, 22 x 55 cm, Edition 10 + 1 AP
PHOTONENSTURM
Jedes Werk
© Rownak Bose, 99 x 99 cm, Camera Obscura mit Linse auf Ilfochrome Chromaluxe Thermosublimation auf Aluminium, Edition 5
SIMULAKREN DER VICTORIA UND AUS DER NATUR
Jedes Werk
© Rownak Bose, 99 x 99 cm, Camera Obscura mit Linse auf Ilfochrome Chromaluxe Thermosublimation auf Aluminium, Edition 5
PARALLEL
29.04.2015 Glyzinien, Camera Obscura mit Linse auf Ilfochrome, Leuchtkasten mit Fujifilm Dia hinter UV-Plexiglas, 25 x 27.5 cm, Edition 5 + 3 AP
19.05.2015 Krähbühlweg, Camera Obscura mit Linse auf Ilfochrome
Leuchtkasten mit Fujifilm Dia hinter UV-Plexiglas, 25 x 27.5 cm, Edition 5 + 3 AP
Rownak Bose oder was haben die Quitte und die Camera Obscura gemeinsam
ihr gelee, in bauchigen gläsern für die
dunklen tage, aufge-
reiht in einem keller von tagen, wo sie
leuchteten, leuchten.
Zitat aus einem Gedicht von Jan Wagner
Jan Wagner ist einer der Lieblingsautoren von Rownak Bose, und sein Gedicht quittenpastete aus dem Band Selbstporträt mit Bienenschwarm zählt zu seinen Favoriten.
Die Quitte ist eine geheimnisvolle und archaische Frucht. Eher unansehnlich, unförmig, leicht haarig, hart und abweisend. Aber auch geheimnisvoll und mysteriös. Ihre große Qualität offenbart sich erst, wenn man sich um sie kümmert, sie analysiert und zerkleinert. Sie muss erforscht und nach überlieferten alten Rezepten verarbeitet werden, damit man ihren Geheimnissen auf den Grund kommt. Erst dann wird man sich ihrer Großartigkeit, ihrer Schönheit, ihrer Vielseitigkeit und ihres unnachahmlichen Geschmacks bewusst. In diesem Prozess beginnt sie zu leuchten!
In diesem Kontext offenbart sich eine unerwartete Parallele zur Camera Obscura, die sich für den Laien ebenfalls in verborgenen Wundern verliert. Alles ein wenig weit hergeholt? Ja vielleicht. Aber Tatsache ist, Rownak Bose liebt das Quittengedicht und die Camera Obscura. Ein simples Lichtloch in einem vollständig abgedunkelten Raum genügt, um die Außenwelt nach innen zu projizieren – ein magischer Prozess, der den Künstler bereits in jungen Jahren faszinierte. Mit selbstgebauten Apparaten erkannte er die Möglichkeit, jenseits der Ästhetik konventioneller Kameras Bilder zu schaffen. So erwachte in ihm der Forscher, der er bis heute geblieben ist.
Seit Jahrzehnten experimentiert der Künstler mit der archaischen Technik der Lochkamera und sammelt mit seinen selbstgebauten Camera Obscuras Licht. Seine Faszination gilt den technischen, historischen und physikalischen Forschungsaspekten seiner Arbeit genauso wie den unberechenbaren. Als magischen Moment bezeichnet er den Prozess, der durch das Zusammentreffen von Licht und fotosensitivem Material in der dunklen Kammer in Gang kommt. Diese Zeitspanne ist nicht steuerbar, in ihr ist kein Konzept wirksam, sondern reine Präsenz. Das Sammeln von Licht wird zu einem Sammeln von Erinnerungen, aus denen sich Identität und Heimat aufbauen.
Rownak Bose ist Künstler, unabhängiger Forscher und Umweltwissenschaftler.
Barbara Liebster und Stephan Witschi
ROWNAK BOSE
Rownak Bose, geboren 1968 in Northampton, Grossbritannien, lebt und arbeitet in Zürich. Im Gymnasium begann er mit selbstgebauten Lochkameras zu fotografieren. Anstatt einer künstlerischen Ausbildung studierte er an der ETH Zürich Umweltnaturwissenschaften und engagierte sich danach beruflich in den Bereichen Umweltschutz und Kommunikation.
Während mehreren Jahren war er Mitglied des Vorstands und Präsident der Genossenschaft Gleis 70. Seit 2008 konzentriert er sich auf seine künstlerischen Projekte. Seine Werke wurden u.a. in der Photobastei (2014), bei der Visarte Zürich (2014) und im Gewerbemuseum Winterthur (2023) gezeigt.
Licht sammeln / Gathering Light ist die erste grosse Einzelausstellung von Rownak Bose in einer Galerie. Sie findet statt vom 18. April bis zum 18. Mai 2024.
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